Willkommen zur Sofalesung

Sofalesungen

Du findest Lesungen langweilig? Dann musst du dringend einmal eine Sofalesung besuchen! Dabei laden private Gastgeber zu einzigartigen Abenden.

In der Altbauwohnung von Sandra Engelbrecht und Thomas Martin in Basel herrscht eine freudig aufgeregte Stimmung. Es ist später Sonntagnachmittag, im oberen Stockwerk stehen die Stühle, Sessel und Hocker bereit. Gleich werden die ersten Gäste eintreffen. Um 17 Uhr beginnt die Sofalesung mit Illustrator Pirmin Beeler.

Von der WG bis zum Schrebergarten

Sofalesungen sind öffentliche Lesungen in privaten Räumen. Sie entstanden 2014 als ein Projekt in Basel. Inzwischen finden pro Jahr knapp 60 Lesungen in der ganzen Deutsch- und Westschweiz statt und werden vom Verein Sofalesungen organisiert und über umfangreiches Fundraising finanziert. Die Gastgeber:innen sind immer Privatpersonen, die Locations ganz unterschiedlich: Von der WG über ein Atelier bis zum Schrebergarten ist alles möglich. Der Ort muss einfach möglichst Platz für zwanzig bis dreissig Personen haben.

Sandra Engelbrecht und Thomas Martin stellen zum ersten Mal ihre Wohnung für eine Sofalesung zur Verfügung. Sie sind beide passionierte Gastgeber. Nachdem die Pandemie nun endgültig Geschichte ist, möchten sie ihre Türe wieder öffnen. Zur Unterstützung sind Frederik Skorzinski und Sina Aebischer vom Verein Sofalesungen vor Ort. Sie hat beim Eingang eine kleine Kasse installiert. Er sorgt dafür, dass während der Lesung der Beamer funktioniert, damit während des Gesprächs einige Seiten aus der Graphic Novel gezeigt werden können.

Das Gespräch steht im Zentrum

Dieser Abend wird von Lukas Künzli moderiert. Bei Literatur-Lesungen sitzt in den seltensten Fällen eine Autorin oder ein Autor auf der Bühne und liest einfach aus seinem Buch vor. Das wäre ziemlich langweilig. An den meisten Veranstaltungen steht das Gespräch über das Werk im Zentrum. Bei einer Sofalesung sorgt der intime Rahmen dafür, dass der Austausch zwischen den Gästen und den Autor:innen unkompliziert und ohne Scheu stattfinden kann.

Nach der Lesung in Basel begeben sich alle einen Stock weiter nach unten. Im Wohnzimmer steht ein Apéro mit italienischen Häppchen bereit. Pirmin Beeler wird zudem seine Bücher signieren. „Wir möchten, dass die Gäste nach der Lesung noch etwas verweilen und miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Frederik Skorzinski von „Sofalesungen“. Das Apéro ist ein fixer Teil jedes Anlasses. Die Gastgeber:innen erhalten dafür auch eine Entschädigung.
Typisch ist auch, dass an diesen Abenden neue, noch unbekanntere Autor:innen eine Bühne bekommen. Darunter auch solche, die richtig gross werden: 2022 war Kim de l’Horizon in Zürich und Basel an einer Sofalesung zu erleben.

Mehr zum Programm und wie man selbst Gastgeberin oder Gastgeber werden kann: sofalesungen.ch

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