Kreative Freundschaft: Seidenfoulards von foulalà

FoulalàFoto: Fotosolar

Als Bundesrätin Elisabeth Baum-Schneider nach hundert Tagen im Amt ihre Pressekonferenz gab, trug sie eines. Auch Simonetta Sommaruga wurde damit auf der Strasse fotografiert – mit einem Seidenfoulard von foulalà.

Für Paola Di Valentino, Livia Martinelli und Maya Peer sind solche Bilder jedes Mal eine Bestätigung für ihre Arbeit. Seit über zehn Jahren machen die drei Luzernerinnen mit ihrem Label foulalà Seidenschals mit einzigartigen Prints.

Entstanden als Freundschaftsprojekt

“Foulala ist als Freundschaftsprojekt entstanden und aus dem Bedürfnis heraus, etwas Eigenes zu machen”, erzählt Maya Peer während wir in ihrem Atelier im Luzerner Bruchquartier sitzen, das sie mit anderen Kreativen teilt. Maya hat den Morgen mit Streichen verbracht – auch das gehört zu den Aufgaben, die so anfallen, wenn man ein eigenes Label hat. Das neue Holzgestell knallt in Leuchtfarben – und kommt nächstens an einer Messe zum Einsatz. Der Herbst bedeutet Hochsaison für Schweizer Labels, auch an Design Schenken ist „foulalà“ dabei.

Grafische Muster, mutige Farben

„Foulala“ ist in den letzten zehn Jahren langsam aber stetig gewachsen. Stand zu Beginn vor allem das Entwerfen und der direkte Verkauf im Zentrum, kümmern sie sich heute vermehrt auch um Marketing. Während den zehn Jahren sind vier Kinder auf die Welt gekommen und alle drei haben neben ihrem Label auch für andere Firmen gearbeitet.

Ein Tuch verleiht einer Person durch die Kombination von Farbe und Gesicht Ausstrahlung.

Maya Peer, Textildesignerin „Foulalà“

Ihre Freundschaft – Paola, Livia und Maya haben zusammen an der Hochschule Luzern Textildesign studiert – und die Leidenschaft am Seidenfoulard hat dafür gesorgt, dass sie ständig an „Foulalà“ dran blieben. Zweimal im Jahr entwickeln sie gemeinsam eine neue Kollektion mit ungefähr drei Sujets. Sie ergänzen die bisherigen Modelle. „Géometrique haben wir von Anfang an, es ist zu unserem Klassiker geworden“, sagt Maja. „Das grafische Muster gefällt, weil es einen Kontrast zum klassischen Foulard bietet – verstärkt durch mutige Farben und ohne Schnörkel.“

Die Säume sind von Hand rolliert

Mit „Foulalà“ stand zu Beginn auch der Wunsch, dem traditionellen Foulard eine zeitgemässe Plattform zu bieten. „Wir drei haben schon immer gern Tücher getragen – manchmal lieber als Schmuck“, sagt Maya Peer. „Ein Foulard spielt immer mit den Farben und dem Teint der Trägerin oder des Trägers.“

Die Foulards – inzwischen gibt es neben Seide auch welche aus Wollmusselin – werden in Como (Italien), nahe der Schweizer Grenze, gedruckt. Charakteristisch für „Foulalà“ sind die von Hand rollierten Säume. Die klassische Art, Seidentücher zu verarbeiten. „Der Rand des Stoffs wird leicht aufrollend von Hand genäht“, erklärt Maya. Diese Technik macht den (Preis)Unterschied zwischen industriell produzierten Stücken.

Das Foulard „Floramor“ von „foulalà“. Foto: Fotosolar

Wrestling mit Seidenfoulards

Für die aktuelle Kollektion haben sich die drei Textildesignerinnen vom Thema Maskerade inspirieren lassen. Von der Freude am Verkleiden und der Lust, in eine andere Haut zu schlüpfen. Aber auch von der Inszenierung in der Popkultur, wie es Freddie Mercury oder Cyndi Lauper ausleben und ausgelebt haben. Das Shooting der Kollektion fand im Boxring statt: mit der Luzerner Wrestling-Gruppe Brigade Brut.

Das Shooting der neusten Kollektion wurde mit der Wrestling-Gruppe Brigade Brut gemacht. Foto: Fotosolar

Vom 1. bis 3. Dezember finden die Luzerner Designtage statt. „foulalà“ ist eins von rund hundert Labels, die in der Viscosistadt in Emmenbrücke dabei sind.

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