Kim Wunderli: Wunderbare Schlüsselbänder

Kim Wunderli WujokiBild: Paolo Emmanuele

Was, alles selber gemacht? Ja! Und zwar Chräleli um Chräleli um Chräleli.
Die Schlüsselbänder von Wujoki sind tragbare Kunstwerke.

Der Korridor so gross wie manches Wohnzimmer, die Wandfarben so bunt wie ein Malkasten, Kim Wunderli so wunderbar wie ihr Name. Wir treffen die 23-jährige zum ersten Mal. Davor folgten wir ihr fleissig auf Instagram, waren sofort Fans von ihren Kreationen. Die Kunstvermittlungs-Studentin lebt mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder in einer Altbauwohnung im Zürcher Enge Quartier. «Meine Mutter hat ein Gespür für Farbkombinationen und Einrichtung», sagt sie, als wir den schwarz-weiss-karierten Küchenboden bestaunen, uns im überdimensionalem Wandspiegel betrachten und einen Blick auf die etlichen To-Do-Listen werfen. Letztere kommen uns ziemlich bekannt vor 😉 (Wer wissen möchte warum, klickt hier)

Kim Wunderli Wujoki Detail
Am liebsten hört Kim Wunderli beim Arbeiten die 3???.

Kim Wunderli sitzt im selbstgehäckelten Pulli am Küchentisch. Dort oder abends auf dem Sofa, stellt sie ihre Perlenbänder her. Viel braucht sie nicht dazu: Nadel, Schere, Faden, Stoffband und Chräeli reichen. Die wichtigste Zutat ist Geduld. Jede Perle wird von Hand angenäht. «Ich liebe so nifeli Sachen», sagt sie und lacht. «Wenn es irgendwo etwas zu entwirren gibt, bin ich glücklich.»

Die Idee für die filigran bestückten Bänder hatte Kim Wunderli vor 7 Jahren, als sie noch im gestalterischen Vorkurs war. «Wir haben in unserer Familie die Weihnachtsgeschenke schon immer selber gemacht und diese Tradition wollte ich weiterführen. Als ich dann in einem Bastelgeschäft die Perlen und die Stoffbänder entdeckte, tüftelte ich einfach los.»

Die ersten Schlüsselbänder waren Weihnachtsgeschenke

Die ersten Versuche dauerten eine kleine Ewigkeit. Manchmal, wenn sie fast fertig war, riss der Faden. Auch die Qualität der Perlen unterscheidet sich. Sie fand für beide Probleme eine Lösung. Nur die Zeit kann man bekanntlich nicht beschleunigen. Und so braucht es noch immer noch ein paar Stunden, bis ein Stück fertig ist.

Kim Wunderli Wujoki Schlüsselbänder
Schatzkammer: Wo früher Mehl aufbewahrt wurde, glitzern ganz viele Perlen.

Die Farbauswahl ist jeweils ein längerer Prozess. «Ich könnte stundenlang die verschiedenen Varianten miteinander vergleichen. Meisten muss ich einfach einmal anfangen und merke dann ziemlich schnell, ob es passt», sagt Kim Wunderli. Ihre ersten Schlüssel- und Brillenbänder hat sie an Freunde verschenkt und irgendwann auch verkauft. Eines bekam ihr Grossmami. Schon sie arbeitete mit Perlen. Ein Stück hängt heute am Kleiderschrank ihrer Enkelin: Ein geknüpftes Gilet. Ob sich Kim Wunderli davon inspirieren liess? Keine Ahnung. Sicher ist, dass sich die Kreativität in dieser Familie von ihrer schönsten Seite zeigt.

Wujoki bei merz und moritz

Schreibe einen Kommentar