Die Basler Interior Designerin legt beim Einrichten viel Wert auf Nachhaltigkeit. Zu Hause bei Conny Wyssen und ihrer Familie stehen vor allem Vintage-Möbel. Zudem arbeitet sie gern nach dem Collagen-Prinzip. Wir sagen dir, wie das geht.
Das Daheim von Conny Wyssen und ihrer fünfköpfigen Familie gehört zu jenen Häusern, in denen man sich augenblicklich wohl fühlt. Der Flur ist so gestaltet, dass man beim Reinkommen gleich einen Blick auf Küche, Wohnzimmer- und Essbereich erhaschen kann. Eine dunkle Holztreppe führt zudem hoch in den ersten Stock. Die Räume sind offen gestaltet, alles fühlt sich leicht und luftig an. Kaum vorstellbar, dass dies mal ganz anders war. Als Conny mit ihrem Mann Thomas – er ist ein Teil des Basler Architekturbüros Felippi Wyssen – das Haus in Riehen besichtigte, waren viele der alten Böden mit Linoleum überdeckt. Die drei Zimmer im Erdgeschoss wirkten eng. Die alten Türen hatte jemand entsorgt und durch billige, dunkle Modelle ersetzt. «Es brauchte schon sehr viel Fantasie, um sich vorstellen, was man mit diesem Haus Schönes machen kann», sagt Conny.
«Ich arbeite gern mit Gegensätzen»
Conny macht in der Küche Cappuccino und wir gehen nach draussen in den Garten. Ich sitze auf einem der beiden silbernen Landi-Stühle – ein Geschenk, dass sich Conny zu ihrem Abschied bei «Vitra» gemacht hat, wo sie vor ihrer Selbständigkeit als Interiour Designerin angestellt war. Dazu stehen alte Biergartenstühle um den grünen Gartentisch. Diese Zusammensetzung ist typisch für ihren Einrichtungsstil: «Ich arbeite gern mit Gegensätzen. Kombiniere zum Beispiel alt und neu, matt und glanz. So entstehen bei der Einrichtung persönliche Collagen. Das ist für mich essentiell. Ein Daheim soll ja nicht wie ein Showroom oder Möbelladen aussehen.»
«Langlebige Möbel statt Fast Furniture»
Während des Rundgangs durchs Haus fallen diese Collagen immer wieder auf. Der Eames-Chair steht ganz selbstverständlich neben Grossmutters Kommode. «Es ist für mich ein Riesenglück, dass ich von ihr so viele Möbel und auch Geschirr übernehmen durfte.» Viele der Design-Klassiker haben Conny und ihr Mann second-hand erstanden. Bei der Renovation fanden sie bei einer Bauteilbörse altes Parkett und Türen, um das Haus wieder in seinen Originalzustand zu versetzen. «Mir ist die Natur und unsere Umwelt sehr wichtig. Beim Wohnen kann man sich nachhaltig verhalten, indem man langlebige Möbel kauft, statt Fast Furniture.»
Connys Engagement für Nachhaltigkeit im Wohnbereich find ich lobenswert. Die Entscheidung, langlebige Möbel zu bevorzugen und Fast Furniture zu vermeiden, trägt dazu bei, unsere Umwelt zu schonen und bewusster mit Ressourcen umzugehen.
Das Zuhause ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Ästhetik in Einklang gebracht werden können, und es zeigt, dass ein wunderschönes und umweltfreundliches Zuhause für jeden erreichbar ist.